Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V. am 04. Dezember 2019 in Berlin wurde der Direktor des Centrums für angewandte Politikforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Prof. Dr. Dr. Werner Weidenfeld, bis 2022 als Vizepräsident wiedergewählt. Die erschienenen Mitglieder aus den Bereichen Industrie, Kritischen Infrastrukturen, IT-Anbieter und der Wissenschaft sprachen zudem Hans-Wilhelm Dünn, Präsident des Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V. einstimmig das Vertrauen aus und begrüßten die vielfältigen zurückliegenden und geplanten Aktivitäten des Vereins zur Stärkung der Cybersicherheit.
„Der Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V. sieht mit seinen Mitgliedern im nächsten Jahr viele Herausforderungen. Wir müssen uns noch viel stärker als zuvor international vernetzen. Es geht darum, weltweit die oft gegenseitig voneinander abhängigen Systeme zu stabilisieren. Durch ihren Vernetzungsgrad haben globale Systeme immer Einfluss auf lokale Systeme, einen Netzprovinzialismus können und dürfen wir uns nicht leisten.
Wir müssen auf der einen Seite ein europäisches Ökosystem für Cybersicherheit schaffen, dazu brauchen wir neue Strukturen und Initiativen aus der Europäischen Union heraus. Auf der anderen Seite müssen wir für diese Strukturen globale Interdependenzen aufrechterhalten und ausbauen. Es muss darum gehen, von Abhängigkeit zu wechselseitiger Abhängigkeit zu kommen: Wir müssen unsere eigenen Systeme kontrollieren und Strukturen dafür schaffen, gleichzeitig müssen wir internationale Partner und Player strategisch einbinden.
2020 erwarten wir zudem neue legislative Vorstöße in Deutschland, allen voran das IT-Sicherheitsgesetz 2.0. Die Herausforderungen, die durch das IT-SiG 2.0 aufgeworfen werden, müssen durch neue Austauschplattformen gelöst werden. Das Gesetz kann für IT-Sicherheit zwar Regeln festlegen, aber praktische Antworten zur Umsetzung werden der Mittelstand und Betreiber Kritischer Infrastrukturen nur im Austausch finden. Reporting von Cyber-Attacken reicht nicht aus, Betroffenen muss in Echtzeit geholfen werden, “ erläutert Hans-Wilhelm Dünn, Präsident des Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V.