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Nationale Sicherheitsstrategie bleibt unkonkret: Mangelhaftes Verantwortungsbewusstsein des Staates fĂŒr Sicherheit im Cyberraum wird festgeschrieben

Mit der Veröffentlichung der Nationalen Sicherheitsstrategie geht die Bundesregierung einen ersten Schritt, um Cybersicherheit ressortĂŒbergreifend zu fördern. Die Bundesregierung erkennt an, dass CybervorfĂ€lle sowohl den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt als auch die wirtschaftliche Grundlage unseres Landes bedrohen. Dort wo eine Strategie jedoch Orientierung bieten soll, bleibt das Dokument schmallippig. Unternehmen und Zivilgesellschaft werden aufgefordert, ein höheres Risikobewusstsein und eigene FĂ€higkeiten zur Cyber-Selbsthilfe zu entwickeln.

“Der Staat empfiehlt KriminalitĂ€tsbetroffenen im Cyberbereich sich selbst zu schĂŒtzen und zieht sich damit aus der Verantwortung. FĂŒr private und wirtschaftliche Akteure kann das in Zukunft nur bedeuten, dass noch mehr Schutzmaßnahmen umgesetzt und finanziert werden mĂŒssen.”

so Hans-Wilhelm DĂŒnn, PrĂ€sident des Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V.

Die Strategie versammelt zahlreiche ĂŒberfĂ€llige Projekte wie die Erstellung eines ganzheitlichen Cyberlagebilds, Krisenreaktionsmechanismen staatlicher Stellen und den Ausbau von sicheren Kommunikationssystemen der Bundesverwaltung. Das Dokument bleibt unkonkret bei der Reaktion auf CybervorfĂ€lle. Zwar sollen Angriffe unmittelbar abgewehrt werden, Hackbacks werden jedoch abgelehnt.

„Die angestrebte Bundeskompetenz zur Abwehr von Cybergefahren folgt der Redensart ‚Wasch mich, aber mach mich nicht nass‘. Was wir brauchen, ist eine glaubwĂŒrdige Abschreckung auslĂ€ndischer Cyberkrieger, um unsere Wirtschaft zu schĂŒtzen. Ebenso wie der Ausbau des BSI zur Zentralstelle ist das nur durch die Zustimmung der LĂ€nder erreichbar. Umso wichtiger ist es, diese in die Erarbeitung der gesamtstaatlichen Strategie einzubeziehen. Defacto liegt hier aktuell keine Sicherheitsstrategie der Bundesrepublik Deutschland vor, sondern nur ein Wunschzettel der Bundesregierung.“

so Hans-Wilhelm DĂŒnn weiter.

Der Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V. wurde im August 2012 von namhaften Persönlichkeiten gegrĂŒndet. Der in Berlin ansĂ€ssige Verein ist politisch neutral und berĂ€t Unternehmen, Behörden und politische EntscheidungstrĂ€ger im Bereich Cyber-Sicherheit. Zu den Mitgliedern des Vereins zĂ€hlen große und mittelstĂ€ndische Unternehmen, Betreiber kritischer Infrastrukturen sowie BundeslĂ€nder und Bundesinstitutionen, Experten und politische Entscheider mit Bezug zum Thema Cyber-Sicherheit. Über seine Mitglieder reprĂ€sentiert der Verein mehr als drei Millionen Arbeitnehmer aus der Wirtschaft und knapp zwei Millionen Mitglieder aus VerbĂ€nden und Vereinen.

V.i.S.d.P.: Hans-Wilhelm DĂŒnn, PrĂ€sident, Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V.

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