Angesichts vielfältiger und sich stetig weiter entwickelnder nationaler und internationaler Sicherheitsrisiken hat die deutsche Bundesregierung folgerichtig eine umfassende Stellenaufstockung bei den deutschen Sicherheitsbehörden beschlossen. Nicht einbezogen ist hierbei allerdings das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das federführend für den Schutz der IT-Infrastrukturen in Deutschland zuständig ist und nach den aktuellen Plänen der Bundesregierung bei der Vergabe zusätzlicher Stellen leer ausgehen soll. Angesichts der stetig wachsenden und aktuellen Cyber-Bedrohungslage ist ein starkes BSI als nationale Cyber-Sicherheitsbehörde mit ausreichenden Ressourcen und Kompetenzen jedoch unverzichtbar. Der Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V. fordert daher, das BSI bei der Neuzuweisung von Stellen bei den Sicherheitsbehörden einzubeziehen und mit einer angemessenen Zahl neuer Stellen zu berücksichtigen.
„Angesichts der akuten Cyber-Bedrohungslage ist es unverantwortlich und gefährlich, dass das BSI bei der Neuzuweisung der Stellen für unsere Sicherheitsbehörden nach den derzeitigen Plänen der Bundesregierung mit null ausgehen soll. Aktuelle Vorfälle zeigen einmal mehr, dass wir uns noch stärker um den Schutz vor Cyber-Attacken kümmern müssen. Alles andere wäre eine fahrlässige Gefährdung unserer kritischen Infrastrukturen, aber auch unseres Mittelstands,“ so Hans-Wilhelm Dünn, Präsident des Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V.. „Eine ausreichende Cyber-Sicherheit ist, wie in anderen Sicherheitsbereichen auch, nicht alleinige Aufgabe der Wirtschaft. Auch der Staat muss hier besonders durch das BSI seinen Anteil leisten. Dies wurde auch politisch in Form der im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD festgehaltenen Pläne zum Ausbau des BSI richtig erkannt. Umso unverständlicher ist es, dass das BSI nun bei der Neuzuweisung der Stellen für die Sicherheitsbehörden außen vor bleiben soll.“